Zur Therapie einer Myositis stehen heute bereits verschiedene Medikamente zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf stoppen oder zumindest reduzieren können. Um die Therapie von Patienten mit einer Myositis und das Verständnis für die Ursachen der Entstehung einer Myositis weiter zu verbessern und daraus ggfs. weitere Therapieansätze abzuleiten zu können, werden weltweit klinische Studien durchgeführt.

Die aktuell laufenden und bei ClinicalTrials.gov registrierten Studien verfolgen dabei verschiedene Ziele und Ansätze. So werden momentan die Effekte verschiedener monoklonaler Antikörper bei verschiedenen Formen der Myositis getestet, die gezielt an der Krankheitsentstehung beteiligte Botenstoffe binden und so inaktivieren (z.B. Belimumab und Tocilizumab). Auch der Effekt von menschlichen Immunglobulinen, die aus Blutspenden gewonnen werden und gegen eine Vielzahl von Zielstrukturen gerichtet sind, wird bei Myositiden aktuell untersucht.

Neben den Antikörpern können auch chemisch hergestellte Substanzen ebenfalls recht spezifisch in den Krankheitsprozess eingreifen und momentan erfolgen auch hier verschiedene Studien (z.B. Tofacitinib, Abatacept, Arimoclomol).

Physiotherapie ist neben der medikamentösen Therapie bereits heute ein essenzieller Therapiebestandteil und sollte bei allen Patienten mit einer Myositis dauerhaft, regelmäßig und in ausreichender Frequenz erfolgen. In verschiedenen Studien werden momentan die Effekte von spezifischen Trainingsprogrammen bei verschiedenen Formen der Myositis getestet. Dies könnte zum einen die Qualität der Behandlung durch die Physiotherapie im Allgemeinen verbessern und ggfs. können Empfehlungen für Trainingsprogramme mitgegeben werden, die Betroffene dann  zu Hause in Eigenregie durchführen können.

Als weitere Variante werden Beobachtungsstudien ohne eine spezifische Prüfmedikation durchgeführt, um die Entstehung und den Erkrankungsverlauf von Myositis zu untersuchen indem z.B. Blutproben von Betroffenen auf entzündliche Parameter oder Gene untersucht werden.

Eine internationale Medikamentenstudie zur Dermatomyositis wird derzeit auch in Deutschland durchgeführt: Im Rahmen der multizentrischen, internationalen und Plazebo-kontrollierten ProDerm Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02728752) wird der Effekt von intravenösen Immunglobulinen bei der Dermatomyositis untersucht.

In Göttingen wird derzeit im Rahmen einer Studie zu Schluckstörungen bei der Einschlusskörpermyositis versucht, die Ursachen für die Entstehung der Schluckstörung besser zu verstehen und aus den Erkenntnissen ggfs. einen spezifischen Therapieansatz abzuleiten.